München nachhaltig

Schon vor einer Weile habe ich begonnen, eine Karte mit guten Adressen in München zusammenzustellen, wo man nachhaltig einkaufen und pflanzlich essen kann. Diese möchte ich hiermit teilen, vielleicht ist sie für jemanden hilfreich.

Natürlich ist sie sehr persönlich gefärbt und die Tipps verlaufen entlang meiner „Lebensader“, der U-Bahnlinie 3 und 6, in Neuhausen und Co gibt es sicher auch Versorgungsmöglichkeiten.

Bei den Restaurants habe ich mich weitgehen auf solche beschränkt, die auch in ihrer Karte vegane Gerichte entsprechend auszeichenen, sonst ginge das ins Uferlose.

So eröffne und verlinke ich hiermit feierlich die neue Seite „München-Karte“!

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Ohne Schmarrn – die Wiesn kann vegan

In wenigen Tagen geht die Oktoberfest-Gaudi los! Millionen Gäste kommen in die Stadt, um dem veganen Gerstensaft zu huldigen. Zwar kann man diskret mit Brezen, Radi und Zuckerwatte eine Grundlage fürs Bier schaffen, aber, offen gestanden, es ist keine gute Grundlage.

Die Rettung für tolerante Tierproduktmeider findet sich dieses Jahr auf der „Oidn Wiesn“. Im Herzkasperlzelt werden Sojamedaillons, Apfelkücherl und Käseanalogspatzn serviert. Suppe und Salat gibt’s auch. Aber damit wären wir wieder bei der schlechten Grundlage.

OideWiesn

Oiso, auf geht’s zum Herzkaschperl! Nur noch dreimal schlafen.

Nachtrag nach dem Anstich: auch das Ammerzelt hat Veganes im Angebot.

Ich will Schokolade essen!

Das ist ein Satz, den wohl jedes Kind schnell (und mit richtiger Syntax) lernt. Unser Nachwuchs kann da sehr nachdrücklich sein. Verbote oder Einschränkungen bringen im Allgemeinen nichts ausser noch größeres Verlangen, und so ist Schokolade und (und Keks, und Eis) ein ganz normales Lebensmittel in unserem Haushalt. Da es aus „Glaubensgründen“ keine Milchschokoladen gibt, ist die Auswahl entsprechend eingeschränkt. So wächst der Spross glücklich mit dunkler Schokolade und Nougat auf, und das liest sich ziemlich herzlos. Gerade so, als würde man seinem Kind Genuss und verschiedenste Geschmackserlebnisse verwehren. Künstlich, egal, es ist ja (gut) fürs Kind. Wenn ich solche zynischen Gedanken formuliere, erschrecke ich etwas vor mir selbst, denn es zeigt eine Öko-Mutti-Seite in mir auf, die mir so noch nicht bekannt war.

Begriffe wie „Süßigkeiten“ oder auch „gesundes Essen“ sind mir generell suspekt, denn sie teilen Nahrungsmittel subjektiv in Kategorien ein. Gerade die Begriffe „Süß“ und „Gesund“ scheinen an den verschiedenen Enden des gleichen Spektrums angelagert zu sein, während tatsächlich jeweils im anderen Extrem „Sauer“ respektive „Ungesund“ stehen müsste.

Welches Essen ist nun also gesund? Dasjenige, das nicht ungesund ist. Welches Essen ist ungesund? Kann man denn etwas Essen nennen, das einen krank macht? Essen kann man eigentlich alles. In den Mund nehmen, kauen, runterschlucken. Klärschlamm ist ungesund, würde ich mal behaupten, so als Beispiel. Spaß beiseite. Für Allergiker sind manche Nahrungsmittel ungesund, ja tödlich. Und sonst? Ein Schweinsbraten (fettig, fettig!) bringt einen nicht um, enthält gutes Vitamin B12 und Eisen. Drei Schweinsbraten täglich pro Mahlzeit, das wäre ungesund. So beende ich meinen Monolog zum Thema „Was ist gesundes Essen“ mit einer ollen Weisheit: die Menge macht das Gift.

Zurück zu den Süßigkeiten. Als echte Ökomutti müsste ich Rosinen reichen. Aber wer möchte schon den Geschmack verdorrter Trauben auf der Zunge, wenn einem gerade nach Kakao und Saccharose ist? Dörrobst als „Süßes“ zu deklarieren und auch nur zu besonderen Anlässen zu geben ist doch nur eine leichte Variation der gängigen gesellschaftlichen Gepflogenheiten.

Welche Schokolade gebe ich also meinem Kind? Speziell deklarierte Kindersüßware? Quietschbunt verpackt, verziert mit lustigen Tieren, die Zusammenstellung des Inhalts aus guten Gründen so kurz wie möglich gehalten? (Niedlich verpackte Kinderprodukte gibt es schon auch im Biomarkt und nicht nur beim Discounter, am Rande bemerkt. Nur, dass diese dann manchmal als etwas „weniger süß“ deklariert sind). Schmecken diese Sachen wirklich, und wenn ja, warum sind sie dann nur für Kinder? Kinder mögen Zuckriges, aber mögen sie wirklich zu Zuckriges? Mögen sie wirklich das Fruchtaroma lieber als das Original? Und wenn ja, warum? Fragen über Fragen. Ich habe nur keine Lust, mich zu viel mit ihnen zu beschäftigen.

So kriegt unser Nachwuchs einfach die sogenannten Süßigkeiten, die auch wir essen, und auch meistens dann, wenn er etwas möchte. Wir machen es einfach genauso, wie wenn er um Oliven oder Gurken bittet, denn das kommt fast genauso häufig vor und das ist ja schließlich – gesund (würden die Omas sagen).

Ach, Schade

Das Boonian schließt. Leider passiert das Knall auf Fall, zumindest für Aussenstehende. Peer Steinbrück zeigt heute im SZ-Magazin deutlich, was er davon hält. Nein, nicht DAS Foto, sondern das „rechts unten“.

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Es war ganz schön dort und auch praktisch. Da konnten die Feinschmecker-Eltern nebenan etwas „G’scheid’s“ beim Tantris bestellen und kritisch den „veganischen“ Schmaus des Nachwuchses beäugen.

Leider war immer nicht viel los, und wenn man nur durch die Schrannenhalle gelaufen ist, ohne dort zu essen, hatte man schon ein schlechtes Gewissen. Ich war jedenfalls gerne dort. Vielleicht bald mal woanders – sagen sie zumindest.

Veganes Eis in München

Eigentlich ist das mit dem Eis einfach und diskret bei jedem “ guten Italiener“ zu handeln: Fruchteis im Becher, bitte!

Für Naschkatzen, die auch andere Geschmacksrichtungen schätzen, ist das Angebot relativ dünn. Noch viel seltener kann man garantieren, dass die Eiswaffeln rein pflanzlich sind, was nicht gerade der Nachhaltigkeit dient (nur am Rande bemerkt: in einem Rewe habe ich pflanzliche Waffeln von der Firma Tekrum entdeckt; vielleicht gibt es aber auch andere Hersteller in anderen Supermärkten).

Von meiner Heimatstadt München habe ich eine kleine, sicher unvollständige Liste mit Eisdealern, die eine Auswahl jenseits von Erdbeer und Zitrone haben, angefertigt:

  • Bei Eismeer  in der Pestalozzistraße gibt es (mindestens) Schokoladeneis. Vegane Waffeln gibt es auch
  • Vegane Eiswaffeln hat auch der Verrückte Eismacher in der Amalienstraße. Allerdings gibt es auch dort nur Fruchteissorten, die rein pflanzlich sind
  • Ums Eck in der Schellingstraße ist eine kleine, klassische italienische Eisdiele, die eine dunkle, milchfreie Schokoladeneissorte im Sortiment hat. Über die Inhaltsstoffe der Waffeln konnte leider keine Angabe gemacht werden
  • Gelato Barto in der Wilhelmstraße hat feine Bio-Eissorten
  • Beim Ballabeni lohnt sich das Anstehen für die Fruchtsorbet-Sorten. Die Waffelbecher allerdings enthalten Milch und Ei
  • Auch der omnipräsente Schuhbeck hat phantastische Sorbets, sowohl am Platzl als auch im Kaufinger Tor (und vielleicht auch an anderen Orten). Leider sind die Waffeln nicht vegan
  • Alles pflanzlich ist in der Princess Schokobar in der Haimhauserstraße, so natürlich auch das Eis
  • Das Gleiche gilt für das Max Pett weiter südlich in der Pettenkoferstraße. Im Restaurant bekommt man auch Eis „to go“ in der Waffel

Nachtrag im tiefsten Winter: Die Standorte finden sich auf der München-Karte. Der direkte Link zu der Google-Karte ist hier.