München nachhaltig

Schon vor einer Weile habe ich begonnen, eine Karte mit guten Adressen in München zusammenzustellen, wo man nachhaltig einkaufen und pflanzlich essen kann. Diese möchte ich hiermit teilen, vielleicht ist sie für jemanden hilfreich.

Natürlich ist sie sehr persönlich gefärbt und die Tipps verlaufen entlang meiner „Lebensader“, der U-Bahnlinie 3 und 6, in Neuhausen und Co gibt es sicher auch Versorgungsmöglichkeiten.

Bei den Restaurants habe ich mich weitgehen auf solche beschränkt, die auch in ihrer Karte vegane Gerichte entsprechend auszeichenen, sonst ginge das ins Uferlose.

So eröffne und verlinke ich hiermit feierlich die neue Seite „München-Karte“!

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Weihnachtszeit – Geschenkezeit

Der Spekulatius pfeift es schon seit Monaten von den Regalen, so langsam startet der Countdown: das jährliche Konsumspektakel steht wieder vor der Tür!
Bücher sind immer eine gute Geschenkidee zu Weihnachten, und idealerweise kann man andere zum Nachdenken bringen.
Hier sind vier recht unterschiedliche Buchtipps für kalte Wintertage, von feuriger Apokalypse bis zu einer Prise herzerwärmender Liebesgeschichte ist alles dabei. Im Uhrzeigersinn von rechts oben präsentiere ich:

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  • E. O. Wilson: Die Zukunft des Lebens (The Future of Life) – Eine ausführliche Bestandsaufnahme, was die Zerstörung unserer Ökosysteme (überwiegend zur Erfüllung überflüssiger Bedürfnisse), gepaart mit der Überbevölkerung, auf unserem Planeten bereits angerichtet haben, wie alles (wahrscheinlich) mit der Landwirtschaft begonnen hat, und wie die Zukunft aussieht (Spoiler gefällig: düster).
  • Jared Diamond: Kollaps (Collapse) – Auch als Erste-Welt-Bewohner darf man sich nicht sicher sein, dass alles so gemütlich bleibt, wie es ist. Zuviel Völker sind schon ausgestorben, von edlen Naturvölkern bis zu sogenannten Hochkulturen. Diamond zählt sie auf und erklärt, wie es soweit kommen kann.
  • Stephen Emmot: Zehn Milliarden (10 Billion): Papierverschwendung? Ja, bitte! Wer in ein, zwei Stunden einen Abriss dessen haben möchte, was schiefläuft,  kann das hier in knappen Worten nachlesen. Um einem Argument Nachdruck zu verleihen, wird gerne mal ein einziger Satz auf einer Seite gedruckt. Da die meisten Menschen nicht (zu) begreifen (scheinen), was exponentielles Wachstum bedeutet, sind extra viele Graphen zur Verdeutlichung abgedruckt. Dass der Autor kein Naturwissenschaftler ist, macht sich gegen Ende des Buches bemerkbar, auch seine (zitierten) Schlussworte sind platt, dennoch absolut empfehlenswert, gerade für Wenig-Leser.
  • Marina Lewycka: Caravan – Ein Liebesroman als versöhnliches Ende der Liste, aber wieso? Zum Einen ist es eine Romanze zwischen zwei osteuropäischen Saisonarbeitern, die sich (zuerst) auf einem Erdbeerfeld verdingen.  Man bekommt am Rande, mit Herz und Humor, mit, was es für die Protagonisten bedeutet, für wenig Lohn monatelang die Familie zu verlassen. Zum Anderen kommt alles anders, und die Arbeiter landen in einem geflügelverarbeitendem Betrieb. Zu dem Zeitpunkt, als ich das Buch gelesen habe, habe ich noch Fleisch gegessen, aber dieses Buch hat mir ernsthaft und für alle Zeit den Appetit auf Hühnchen und Co. verdorben (nicht, dass ich Federvieh nicht schon immer eklig fand). Wenn man sich oder anderen vor Augen führen will, wie widerwärtig Massentierhaltung und die fleischverarbeitende Industrie ist, und dabei nicht uninspiriert mit „Tiere essen“ oder einem Buch, dass „vegan“ im Titel hat, hantieren möchte, ist dieses Buch ein Geheimtipp. Man muss ja nicht einmal den Zweck des Schenkens verraten. Es ist eine kurzweilige Geschichte, bei der die Liebe siegt.

Ich wünsche von Herzen eine stille und besinnliche Zeit – am Besten jederzeit!

Ohne Schmarrn – die Wiesn kann vegan

In wenigen Tagen geht die Oktoberfest-Gaudi los! Millionen Gäste kommen in die Stadt, um dem veganen Gerstensaft zu huldigen. Zwar kann man diskret mit Brezen, Radi und Zuckerwatte eine Grundlage fürs Bier schaffen, aber, offen gestanden, es ist keine gute Grundlage.

Die Rettung für tolerante Tierproduktmeider findet sich dieses Jahr auf der „Oidn Wiesn“. Im Herzkasperlzelt werden Sojamedaillons, Apfelkücherl und Käseanalogspatzn serviert. Suppe und Salat gibt’s auch. Aber damit wären wir wieder bei der schlechten Grundlage.

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Oiso, auf geht’s zum Herzkaschperl! Nur noch dreimal schlafen.

Nachtrag nach dem Anstich: auch das Ammerzelt hat Veganes im Angebot.

Veganes Eis in München

Eigentlich ist das mit dem Eis einfach und diskret bei jedem “ guten Italiener“ zu handeln: Fruchteis im Becher, bitte!

Für Naschkatzen, die auch andere Geschmacksrichtungen schätzen, ist das Angebot relativ dünn. Noch viel seltener kann man garantieren, dass die Eiswaffeln rein pflanzlich sind, was nicht gerade der Nachhaltigkeit dient (nur am Rande bemerkt: in einem Rewe habe ich pflanzliche Waffeln von der Firma Tekrum entdeckt; vielleicht gibt es aber auch andere Hersteller in anderen Supermärkten).

Von meiner Heimatstadt München habe ich eine kleine, sicher unvollständige Liste mit Eisdealern, die eine Auswahl jenseits von Erdbeer und Zitrone haben, angefertigt:

  • Bei Eismeer  in der Pestalozzistraße gibt es (mindestens) Schokoladeneis. Vegane Waffeln gibt es auch
  • Vegane Eiswaffeln hat auch der Verrückte Eismacher in der Amalienstraße. Allerdings gibt es auch dort nur Fruchteissorten, die rein pflanzlich sind
  • Ums Eck in der Schellingstraße ist eine kleine, klassische italienische Eisdiele, die eine dunkle, milchfreie Schokoladeneissorte im Sortiment hat. Über die Inhaltsstoffe der Waffeln konnte leider keine Angabe gemacht werden
  • Gelato Barto in der Wilhelmstraße hat feine Bio-Eissorten
  • Beim Ballabeni lohnt sich das Anstehen für die Fruchtsorbet-Sorten. Die Waffelbecher allerdings enthalten Milch und Ei
  • Auch der omnipräsente Schuhbeck hat phantastische Sorbets, sowohl am Platzl als auch im Kaufinger Tor (und vielleicht auch an anderen Orten). Leider sind die Waffeln nicht vegan
  • Alles pflanzlich ist in der Princess Schokobar in der Haimhauserstraße, so natürlich auch das Eis
  • Das Gleiche gilt für das Max Pett weiter südlich in der Pettenkoferstraße. Im Restaurant bekommt man auch Eis „to go“ in der Waffel

Nachtrag im tiefsten Winter: Die Standorte finden sich auf der München-Karte. Der direkte Link zu der Google-Karte ist hier.