Some Pig

Ein wenig bekannter Zeichentrickfilm, der mich einst nachhaltig beeindruckt hat, ist „Charlotte’s Web“ (basierend auf dem gleichnamigen Buch von E. B. White). Hier entgeht Schweinchen Wilbur der Schlachtung, weil seine Freundin, die Spinne Charlotte, in ihr Netz Botschaften webt. „Some Pig“, ein besonderes Schwein, lautet die erste. Der Bauer jedenfalls ist beeindruckt und lässt das Schwein am Leben. Nun gab es einen Hobbybauern und Künstler, der sein Schwein Donata ebenfalls am Leben ließ, weil es in seinen Augen etwas Besonderes war. Er hatte ja auch viele Stunden damit verbracht, es am ganzen Körper zu tättowieren. Als Donata dann eines Tages tot umfiel, stopfte und stellte er sie aus, damit alle Welt sein besonderes Schwein sehen konnte. Zur Zeit kann man sie in Hamburg bewundern. Doch, ach, der Ärger ist groß. „Geschmacklos, pietätlos, unmenschlich, pervers“ finden die Menschen das. Eine Handvoll Tiere, die da einfach so für Kunst missbraucht werden, das geht ja nun überhaupt nicht, empören sich Tierschützer und auch Normalbürger. Da bleibt einem die Lakritze im Halse stecken, man verschluckt sich am Sekt Orange, man krallt sich am bunten „Lecker Schmecker Cappuccino“ – Wandtattoo fest, bis der Leim sich löst. Zünden wir also mit einem Streichholz eine Kerze an – für Donata, Wilbur und Pig 05049. Und für die Zigmillionen Schweine in unserem Land, die einfach auf dem Müll landen. Und die restlichen Milliarden auf dieser Welt, die gerade leben oder geschlachtet wurden. Denn sie haben es alle nicht schön (gehabt). SomePigDanach diskutieren wir bei einem Tässchen Tee und Streichschnittchen, ob es pietätloser ist, Figuren auf einen Hautteil des Schweines zu malen oder Hautteile des Schweines zu (Bärchen)Figuren zu gießen.